Für Radfahrer hat die Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses in Ottobrunn am 7.7.20 gut angefangen: Die bestehende, gefährliche Situation für Radfahrer an der Ferdinand-Leiß-Halle (siehe Brief der ADFC Ortsgruppe Ottobrunn) soll für Radfahrer sicherer gemacht werden. Die von Süden kommenden Radler sollen bis zur Ostpreußenstraße auf der Ostseite, also auf der für sie richtigen Seite, auf der Straße (Radschutzstreifen?) bleiben. Der ADFC hat sich hartnäckig für eine sicherere Lösung eingesetzt, es freut mich, dass wir gehört wurden!
Aus meiner Sicht nicht so positiv liefen die beiden anderen Themen auf der Tagesordnung, die für umweltbewusst denkende Bürger*innen wichtig waren.
- Wir konnten leider nicht die Mehrheit der Ausschussmitglieder überzeugen, dass Echtzeitanzeigen an Bushaltestellen ein wichtiger Baustein sind, um die Attraktivität und Nutzbarkeit des ÖPNV in Ottobrunn zu steigern. Unter Anleitung des Bürgermeisters hat dadurch Ottobrunn mal wieder gegen die Umsetzung eines Kreistagsbeschlusses (DFI: Dynamische Fahrgastinformation) gestimmt.
- Die SPD hat gemeinsam mit uns einen Antrag zu der Datenlage rund um die MVG-Räder gestellt, siehe meinen Blogpost dazu. Dieser wurde lange und kontrovers diskutiert. Die Beschlussvorlage der Verwaltung hat eine Ablehnung der Einführung des MVG-Rades für Ottobrunn vorgeschlagen, wurde aber mit 7:7 Stimmen abgelehnt. Unser Vorschlag zu einem konkreten Antrag, fünf Stationen in Ottobrunn, wurde dann natürlich auch mit 7:7 Stimmen abgelehnt. Ich bin gespannt, wie die Diskussion und Entscheidung dann im Gemeinderat am 22.7.20 läuft. Man sieht anhand er herumstehenden MVG-Räder in Ottobrunn, dass der Bedarf einer guten Lösung besteht.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich unseren Bürgermeister nicht verstehe: als Kreisrat stimmt er für viele sinnvolle Maßnahmen, aber wenn es dann um die Umsetzung in Ottobrunn geht, ist er dagegen, und zwar vehement. Sehr schade! Hier ein paar Zitate, die ich mir während der Sitzung aufgeschrieben habe:
Zum Nahverkehrsplan des Landkreises:
‚Wir sind seit Jahren enorme Profiteure.‘
(in Ottobrunn), gleichzeitig aber zum MVG-Rad:
‚Jemand anderes muss die Kosten für die Netzfunktion zahlen, wenn Ottobrunn dafür wichtig ist.‘
Im Klartext, Ottobrunn will laut Bürgermeister vom Landkreis profitieren, ohne selbst beizutragen – auch eine Einstellung.
Für mich sehr überraschend:
‚…Auto abgeschafft, was wir ja alle hoffen.‘
Dieses Zitat hätte von mir stammen können, und bisher benimmt sich der Bürgermeister auch nicht danach.
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