Es war mal wieder ganz interessant, in Vertretung im Bauausschuss zu sitzen. Da werden doch im allgemeinen konkretere Themen in Umsetzung behandelt, im Planungs- und Umweltausschuss dagegen mehr Konzepte und Planungen – aber dazu gleich auch mehr.
Der 8.3.21 ist ja bekanntlich Weltfrauentag, deswegen war es um so auffallender, dass eine Phalanx von Männern uns gegenüber saß. Wir Grünen, zweitgrößte Fraktion im Bauausschuss, sind drei Frauen und ein Mann, alle durchaus mit Expertise. Gegenüber sitzt die CSU als größte Fraktion sowie die BVO – alles Männer. Dahinter saßen die Architekten, die Tiefbauingenieure und Mitarbeiter des Bauamts – alles Männer. Also insgesamt ca. 10 Männer – es bleibt noch einiges zu tun.
Mich hatte überrascht, dass auf der Tagesordnung auch ein Antrag von uns Grünen zur konzeptionellen Neugestaltung der Ottostraße zwischen der Kreuzung mit der Mozartstr. und der Karl-Stieler-Str. stand. Meines Verständnisses nach gehören städtebauliche Konzepte in den Planungs – und Umweltausschuss und nicht in den Bauausschuss. Der Beschlussvorlage nach ist aber die Verwaltung nicht auf den konzeptionellen Teil des Antrags eingegangen, sondern wollte nur über die Erweiterung der Bushaltestelle sprechen. Nur aus Zeitnot wurde dann dieser Tagesordnungspunkt doch in den Planungs- und Umweltausschuss vertagt, wo ich dann erklären darf, worum es mir und uns geht. Meinen Antrag ist im Anhang.
Das trockene Thema der jährlichen Planung der Straßensanierung ist trotzdem für Ottobrunner, auch die Radler, wichtig:
- Hier kommen dann so wichtige Informationen heraus, dass der Haidgraben um die Ferdinand-Leiß-Halle herum bautechnisch abgeschlossen ist. Die Situation für Radfahrende wird also so bleiben und auf der östlichen Seite wird es keinen Radweg geben. Ich finde das schwierig, weil dort ja auch vor allem viele Kinder unterwegs sind. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt.
- Auf penetrante Nachfrage von Gemeinderat Matthias Klebel wurde auch deutlich, dass viele der zu behebenden Straßenschäden auf schlechte Arbeit zurückzuführen sind. Das heißt konkret, dass es an der fehlenden Überprüfung der Verwaltung liegt. Die ‚schlanke Verwaltung‘ hat für so etwas keine Kapazitäten.
- Die Maßnahmen zur Verbesserung der ‚Ost-West-Verbindung durch Ottobrunn‘, es ist die Friedrich-Rückert-Straße gemeint, werden wahrscheinlich dieses Jahr nicht stattfinden, weil der Bürgermeister die mögliche Förderung des Bundes zu ‚Stadt-und-Land‘ abwarten möchte. Mir neu ist, dass die Verwaltung des Landratsamtes, entgegen des Beschlusses des Kreisausschusses für die Unterhachinger Str./Putzbrunner Str., die Friedrich-Rückert-Straße als Streckenführung für die Südtangente durch den Landkreis präferiert. Diese Streckenführung wurde von der Verwaltung in Ottobrunn vorgeschlagen. Aus vielerlei Gründen, dazu wird es einen separaten Post geben, sind die Grünen in Ottobrunn und im Landkreis sowie auch der ADFC für eine Streckenführung wie im Kreisausschuss beschlossen.
- Die Gehwege entlang der Putzbrunner Str. sollen renoviert werden. In diesem Zuge hat sich der Bürgermeister gegen die bestehende Querungsinsel zwischen Denns und der Hofpfisterei ausgesprochen, er möchte hier eine Fußgängerampel installieren. Die Fußwege sollen weiterhin ‚Radfahrer frei‘ bleiben.
- Es stehen EUR 60 000 in den Plänen für die Radwegführung an der Cramer-Klett-Straße. Auf Nachfrage sind dort die Arbeiten am Radweg aber abgeschlossen, es geht vor allem um den Umbau der Bushaltestelle.
Sehr positiv finde ich die geplante Umsetzung der Fassadenbegrünung bei den gemeindeeigenen Häusern in der Hochackerstraße und Gartenstraße – dort hat sich das konsistente Nachfragen meinerseits anscheinend gelohnt. Mir persönlich gefällt die angedachte Farbgestaltung der Fassade gar nicht, aber das ist mein persönlicher Geschmack.
Es wurde lange über die Umplanung der Schillerstraße gesprochen, gegen die sich wohl einige Anwohner ausgesprochen haben, weil damit Parkplätze wegfallen würden. Ich verstehe nicht, warum Autofahrende meinen, sie haben das Recht ihre Blechhaufen im Schnitt 94% des Tages auf öffentlichem Grund abzustellen und dadurch allen anderen Verkehrsteilnehmenden sowie spielenden Kindern die Möglichkeit zu nehmen, sich im öffentlichen Raum sicher, angstfrei und unbedrängt zu bewegen. Es soll hierzu eine Bürgerbeteiligung geben, ‚nach Corona‘, deswegen wurde der Punkt vertagt.
Die Spielgeräte für den Amalienwald wurden ohne Probleme vom Ausschuss genehmigt.
Mich hat es gewundert, wie viele Mitglieder des Gemeinderates und der CSU auf der Zuschauertribüne saßen. Dies war bisher in Ottobrunn nicht üblich, und vor allem in Zeiten einer Pandemie finde ich das befremdlich. Ich weiß nicht, welches Thema den Kollegen so wichtig war.
Verwandte Artikel
Kreistagsdelegationsbesuch in der Region Hannover, Freitag, 28.4.23
Als ich letztes Jahr Ende August während meines Sabbaticals durch die Gegend geradelt bin, habe ich mir auf Anraten eines der Grünen im Regionentag, Uli, schon die Moore im Norden…
Weiterlesen »
Kreistagsdelegationsbesuch in der Region Hannover, Donnerstag, 27.4.23
Dieser Tag hatte wirklich ein volles und tolles Programm. Das ist einer der wirklich wichtigen Punkte bei diesen Besuchen in unseren Partnerlandkreisen: wir sehen und lernen so viel! Heute war…
Weiterlesen »
Kreistagsdelegationsbesuch in der Region Hannover, Mittwoch, 26.4.23
Mit einer Delegation von 17 Teilnehmer*innen bestehend aus Kreisrät*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen besucht der Landkreis München die Partnerregion Hannover. Wie mittlerweile bei diesen Besuchen schon üblich, ist die Fraktion der Grünen/ödp…
Weiterlesen »