Erster Waldhort Deutschlands!

Zehn Jahre gibt es ihn jetzt schon, den ersten Waldhort Deutschlands! Gestern Abend war ich mit meinem Sohn Alex, einem der ersten Outback-Kids (Kinder, die im Waldhort betreut werden), bei der Jubiläumsfeier. Toll war es: toll zu sehen, wie die Kinder von damals mittlerweile große Jugendliche sind, aber auch toll, wie das Konzept immer noch ausgezeichnet funktioniert.

Christian Kleiber

Konzept

Der Erzieher Christian Kleiber hat vor etwas über zehn Jahren das Konzept des Waldhorts entwickelt, zunächst angelehnt an die Idee des Waldkindergartens. Da die Kinder im Hort aber auch Hausaufgaben machen müssen, ist er nicht in einem Bauwagen, sondern in einem festen Gebäude beheimatet. Eine Wiese umgibt den lichtdurchfluteten Hausaufgabenraum, darum herum ist der namensgebende Wald. Die Kinder sind wirklich ganzjährig bei jedem Wetter draußen. Es gibt klare Regeln, aber auch sehr viel Freiheit. Dies bekommt den Kindern wunderbar, ich kann jetzt ja schon sehen, wie aus den früheren Kindern verantwortungsvolle (fast) junge Erwachsene geworden sind – ich bin total beeindruckt!

Kinder

Tunnel graben

Die Kinder haben natürlich die Konzepte nicht interessiert, sondern die Planschbeckenparties und Wasserschlachten im Sommer, das unter-den-Wurzeln-durch-Tunnel-Bauen, das Lager Bauen, Schneeballschlachten, das Iglu Bauen, allgemein das dreckig Werden, das Imkern, das Adventskränze Basteln mit im Wald gefundenen Sachen, etc. Es gab Tage an denen Alex so dreckig war, dass er sich ausziehen musste, bevor er zu Hause hereindurfte. Trotz, oder wahrscheinlich gerade wegen, des immer draußen Seins war Alex in seiner Grundschulzeit nie krank.

Noch im Gymnasium wurde ich von Alex Mitschülern darauf aufmerksam gemacht, dass mein Sohn ja wohl sehr matschig/dreckig ist. Da wundere ich mich darüber, wie diese Mitschüler sozialisiert worden sind, anscheinend ohne richtigen Bezug zur natürlichen Umgebung – muss aber auch immer schmunzeln wegen der Erinnerung an die Zeit im Waldhort 😊

Antrag

Aus all den oben genannten Gründen hat unsere Fraktion Bündnis 90/die Grünen/ödp vor kurzem einen Outdoor-Kindergarten für Ottobrunn beantragt. Leider gibt es in Ottobrunn selber keinen Wald, in dem man so etwas verwirklichen könnte, aber das Gelände am Kathi-Weidner-Weg käme dafür durchaus in Frage.

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