
Hundertwasser-Haus in Wien
Ich bin als Kind in den 19070er Jahren mit viel Hundertwasser-Plakaten an den Wänden in unserer Wohnung in Ottobrunn aufgewachsen. Mich hat damals die Farbigkeit der Bilder fasziniert, und die tollen Tropfen. Jahre später, als Studentin zu Besuch in Wien, habe ich dann das Hundertwasser-Haus mit seinen Baummietern entdeckt. Irgendwie schien es mir auch damals (schon) logisch, dass wir Menschen auch mit Bäumen den Platz teilen müssen.
Diese Erinnerungen sind mir die letzten Jahre im Gemeinderat mehrere Male wieder gekommen, immer wieder wenn wir neue Bauanträge mit weitergehender Versiegelung besprochen und diskutiert haben. Immer wieder habe ich mich dann für mehr Dachbegrünung, aber auch vor allem vertikale Begrünung eingesetzt – letzteres scheint aber für Ottobrunn mit den herrschenden politischen Mehrheiten nicht zum Kanon des Möglichen zu gehören. Meiner Meinung nach müssen wir aber aus naheliegenden Gründen für mehr Grün, oder mehr Durchgrünung, in Ottobrunn sorgen. Vorteile sind zum Beispiel (aus SZ Wohlfühlen 3.2019, Gerhard Matzig: ‚In den Himmel wachsen‘):
- Umgebungstemperatur wir gesenkt
- Feinstaub wird gefiltert
- Geräuschpegel wird gesenkt
- Vertikalisierung der Gärten
- Ästhetisch ansprechend (mehr als graue Mauern)
- Fördert Gesundheit der Menschen
- Weniger Medikamente
- Weniger Depressionen
Mittlerweile gibt es international viele schöne Beispiele: Den inzwischen berühmten Bosco Vertikale mit 900 Bäumen in/an zwei Hochhäusern in Mailand, einen Vertikalgarten am Caixa Forum in Madrid, das Musée du Quai Branly in Paris, und noch mal Wien: das MA 48, das auch wissenschaftlich begleitet wird. Weitere Beispiele entstehen zur Zeit in Südfrankreich. Das Beitragsbild habe ich während einer Reise zu unserer Partnerstadt Mandelieu-La-Napoule aufgenommen.
Mit den Herausforderungen, die wir mit dem vorhergesagten Bevölkerungswachstum in Ottobrunn haben werden, gehört meiner Meinung nach auch vertikales Grün zu den Lösungsmöglichkeiten. Leider fallen ja immer mehr große Bäume dem Bauboom zum Opfer, wir müssen also auch etwas anders denken. Lasst uns Ottobrunn besser durchgrünen!
Verwandte Artikel
Besuch der Grünen Kreistagsfraktion der Geothermieanlage der IEP in Pullach
Geschäftsführer Helmut Mangold hat den Kreisrät*innen sein Vorzeigeprojekt präsentiert. Mit dieser Anlage wird umweltfreundlich und vergleichsweise günstig Wärme für die Gemeinde Pullach gewonnen. Als Grüne Kreistagsfraktion sehen wir den derzeit…
Weiterlesen »
2. Tag im Landkreis Esslingen (3.8.22)
Morgens hat mich Martin Klein, ein Kreisrat und früherer Schuldirektor, den ich in Leipzig kennenlernen durfte, mit dem Rad abgeholt. Wir sind dann einen Teil des Neckarradwegs nach Esslingen gefahren…
Weiterlesen »
1. Tag im Partnerlandkreis Esslingen (2.8.22)
Nachdem ich die Nacht schon in Neidlingen, ganz am Rande vom Landkreis Esslingen, verbracht habe, ging es per Rad runter zum Neckar, und dem Neckartalradweg folgend nach Plochingen. Es ging…
Weiterlesen »