Planungs- und Umweltausschusssitzung, 28.7.20

Ich habe mir vorgenommen in Zukunft direkt nach ‚interessanten‘ Sitzungen hier zu berichten. Wie ich schon vor der Wahl öfter betont habe, ist mir Transparenz sehr wichtig, und da die Presse selten vom Gemeinderat in Ottobrunn berichtet, findet man schlecht raus, was uns als Gemeinde und Mitglieder im Gemeinderat so beschäftigt.

Ungewöhnlicherweise haben wir in den Sommerferien getagt, etwas, was eigentlich dem Ferienausschuss vorbehalten ist. Es ging diesmal vor allem um Bebauungspläne, sehr wichtig für unsere Ortsentwicklung.

Neues Bürogebäude

Das erste Mal wurde in diesem Gremium das Projekt Alte Landstr. 17 besprochen. Am nördlichen Ende von Ottobrunn, gegenüber vom Büropark, wo gerade ein neuer Turm von ca. 40m Höhe entsteht, soll ein weiteres Bürogebäude gebaut werden. Zur Zeit sind dort auf einem vor allem mit Parkplatz versiegelten Gelände in einem zwei-stöckigen Gebäude Dakine und Sixt angesiedelt. Das neue Bürogebäude soll ca. 800 Arbeitsplätze bereitstellen. Laut der Architekten in unserer Fraktion ist es städtebaulich sehr ansprechend und passt gut hier hin, es wird wohl einen weiteren Turm von etwas unter 40m geben, diesmal aber in eckig. Die Eigentümer haben schöne Präsentationen bzgl. Mobilitätskonzept und Nutzung der Dachflächen gezeigt, aber natürlich blieben viele Fragen offen. Für mich die wichtigsten Punkte sind:

  • Die Verkehrssituation beim Einfahren in die Tiefgarage (zwei Linksabbiegersituationen von Süden kommend)
  • Wie kommen Fußgänger und Radfahrer von und nach Osten (also auch S-Bahn Neubiberg) über die Straße?
  • Es soll Fotovoltaik auf dem Dach geben, sowie auch Dachbegrünung, aber wie sieht es mit Fassadenbegrünung auf der südlichen Fassade aus?

Dieses Bürogebäude wird die nördliche Zufahrt nach Ottobrunn ziemlich prägen, ist also für Ottobrunn meiner Meinung nach ein wichtiges Projekt. Ich bin gespannt, was die Bürger davon denken und dazu sagen.

Dunantstraße

Die Änderung des Bebauungsplans für die Dunantstraße war wieder im Planungs- und Umweltausschuss. Ich habe über die Jahre immer wieder dagegen gestimmt, weil dort hinten damit noch mehr versiegelt wird, gerade wo mal ein etwas mehr zusammenhängendes unbebautes Gebiet besteht. Die jetzigen Gärten der Dunantstraße grenzen an eine Grünfläche entlang der Drosselstr. und gegenüber ist dann der Park Ranhazweg/Drosselstraße. Nach Vorschlag des Bebauungsplans werden die Häuser in den jetzigen Gärten zum Teil größer als die bestehenden Gebäude, und es braucht natürlich noch die Zufahrtswege nach dort hinten. Die etablierten Gärten werden also einfach kaputt gemacht, eine alte Linde in einem der Gärten braucht nicht geschützt werden, und auch der Parkdruck in der Gegend, nicht weit von der Zaunkönigstraße und den neuen Bebauungsplänen dort, wird auch nicht weniger. Diesmal war ich nicht die einzige, die gegen diese Bebauungsplanänderung gestimmt hat, es war 6 – 8 (Grüne, ödp und eine SPDlerin waren dagegen).

Hochackerstraße

An der Hochackerstraße möchte die Gemeinde selber bauen, um mehr leistbaren Wohnraum in Ottobrunn zu generieren. Das Gebäude wird sehr ähnlich wie das in der Gartenstraße aussehen (Synergieeffekte), und ist schon ausgiebig im Ausschuss besprochen worden. Ich finde es nach wie vor schade, dass alte Bäume Parkplätzen weichen müssen, aber wir haben auch einige unserer Punkte während des Prozesses einbringen können. Im Endeffekt, wie immer, eine Abwägung, und im Endeffekt meiner Meinung nach eine annehmbare Bebauung.

Taufkirchen/Jochen Schweizer Arena

Jochen Schweizer möchte nördlich von seinem bereits bestehenden Gebäude noch ein Hotel- und Konferenzzentrum bauen. Da Ottobrunn angrenzende Gemeinde ist, dürfen wir auch kommentieren. Der Beschlussvorschlag der Gemeinde sah vor, die verkehrliche Situation dort zu hinterfragen und die vorgesehene Werbebeschilderung zu kritisieren. Ich habe dann auch dafür gesorgt, dass der Landesentwicklungsplan, in dem dieses Gebiet ausdrücklich als Grünzug deklariert wird, mindestens erwähnt wird. Der Grünzug und die Frischluftschneise sind auch in diesem Bereich schon wichtig, man muss aber auch im Auge behalten, was Unterhaching und Neubiberg planen…

Verschiedenes

Nächste Woche hat der Bürgermeister bezüglich der Verkehrssituation des neu zu planenden Bürogebäudes an der alten Landstraße einen Termin beim Straßenamt – ich habe angeregt, dass doch die Referentin für Ortsentwicklung und Verkehr auch dabei sein sollte.

Auf Nachfrage, wie es mit der Verkehrssituation vor der Ferdinand-Leiß-Halle weiter gehen wird, wurde gesagt, dass der Bürgermeister die Trennung der Fahrtrichtungen der Radwege bevorzugt, und sich vielleicht sogar einen (rot eingefärbten?) Radschutzstreifen an der östlichen Seite vorstellen kann. Wir bleiben dran!

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